Inhaltsstoffe Zahnpasta

Zahnpasta ist ein täglicher Begleiter in unserer Mundhygiene, doch viele wissen nicht, welche Inhaltsstoffe tatsächlich enthalten sind und ob sie unserer Gesundheit schaden könnten. Während wir uns darauf verlassen, dass unsere Zahnpasta die Zähne reinigt und Karies vorbeugt, gibt es immer wieder Diskussionen über die potenziellen Risiken bestimmter Zutaten. Von Fluorid über Triclosan bis hin zu abrasive Teilchen – was steckt wirklich in der Tube? In diesem Artikel beleuchten wir die gängigsten Zahnpasta Inhaltsstoffe und deren Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Seien Sie gespannt auf interessante Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse, die Ihnen helfen, informierte Entscheidungen über Ihre Mundpflege zu treffen. Ist Ihre Zahnpasta nicht nur effektiv, sondern auch sicher? Lassen Sie uns der Frage auf den Grund gehen!

1. Putzkörper/Schleifpartikel

Putzkörper sind feinste Partikel, die Beläge und Bakterien beim Zähneputzen rein mechanisch von den Zähnen entfernen. Dabei sollen sie den Zahnschmelz möglichst schonen. Gerade Weißmacher-Zahnpasten enthalten oft sehr aggressive Schleifpartikel, die bei regelmäßiger Anwendung die Zahnoberfläche aufrauen und Abtragen. Wie groß der „Schmirgel-Effekt“ ist, wird durch den sogenannten RDA-Wert (Relative-Dentine-Abrieb) angegeben. Zahnpasten mit einem RDA-Wert von mehr als 80 sollten Sie besser meiden – vor allem wenn Sie zu schmerzempfindlichen Zähnen neigen. Zahncremes mit hohem RDA-Wert enthalten oft Schleifmittel wie:

  • Titandioxid (Titanium Dioxide)
  • Aluminiumoxid (Alumina)

Sanfter zu den Zähnen sind folgende Putzkörper:

  • Kieselsäure (Hydrated Silica / Siliciumdioxide)
  • Kreide (Calciumcarbonate)

Auch Mikroplastik-Kügelchen wurden einige Zeit als schonende Alternative zu aggressiven Putzkörpern angepriesen:

  • Polyethylen (PE)
  • Polypropylen (PP)

2. Waschaktive Substanzen und Schaumbildner

Waschaktive Substanzen, sogenannte Tenside, lockern die Zahnbeläge auf und sorgen dafür, dass sie sich besser abbürsten lassen. Sie sind außerdem für den typischen „Schaum“ verantwortlich. Darin sind die abgelösten Partikel gebunden, so dass wir sie anschließend ausspucken können.

Folgende Inhaltsstoffe von Zahnpasta zählen zu den waschaktiven Substanzen:

  • Natriumlaurylsulfat (SLS, Sodium Lauryl Sulfate)
  • Kokosbetain (Cocamidopropyl Betaine)

Natriumlaurylsulfat hat zusätzlich eine leicht antibakterielle Wirkung. Bei manchen Anwendern kann es allerdings Irritation der Mundschleimhaut oder allergische Reaktionen hervorrufen. Deshalb sollte darauf möglichst verzichtet werden.

3. Fluoride

Fluoride wie Aminfluorid oder Zinnfluorid lagern sich in den Zahnschmelz ein und machen ihn dadurch härter. Sie schützen unsere Zähne so vor Säureangriffen – zum Beispiel durch die Stoffwechselprodukte von Karies-Bakterien, die Zucker zu Säuren umwandeln. Weiterhin greifen Sie in den Bakterienstoffwechsel ein und stören die Produktion von Säuren. Aus diesem Grund wirken Fluoride kariesvorbeugend. Sie verbergen sich hinter Bezeichnungen wie:

Fluorid: Vor- und Nachteile

Fluorid ist einer der am häufigsten diskutierten Inhaltsstoffe in Zahnpasta. Seit den 1940er Jahren wird Fluorid in Zahnpasta und Trinkwasser verwendet, um die Zahngesundheit zu verbessern. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Fluorid die Bildung von Karies wirksam verhindern kann, indem es den Zahnschmelz stärkt und remineralisiert. Dies macht Fluorid zu einem unverzichtbaren Bestandteil in der modernen Zahnmedizin.

Trotz der nachgewiesenen Vorteile von Fluorid gibt es auch Bedenken hinsichtlich seiner Sicherheit. Bei übermäßigem Konsum kann Fluorid zu Fluorose führen, einer Erkrankung, die den Zahnschmelz verfärbt und schwächt. Besonders bei Kindern besteht die Gefahr, dass sie zu viel Fluorid aufnehmen, wenn sie Zahnpasta verschlucken. Daher ist es wichtig, die richtige Menge Zahnpasta zu verwenden und darauf zu achten, dass Kinder sie nicht verschlucken.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die mögliche Toxizität von Fluorid. Einige Studien haben darauf hingewiesen, dass hohe Dosen von Fluorid gesundheitliche Probleme verursachen können, darunter Knochenschwäche und neurologische Schäden. Allerdings sind diese Effekte meist nur bei extrem hohen Fluoridkonzentrationen relevant, die weit über den Mengen liegen, die in Zahnpasta und Trinkwasser vorkommen. Dennoch bleibt das Thema umstritten, und es ist ratsam, sich über die empfohlene Fluoridzufuhr zu informieren und gegebenenfalls mit einem Zahnarzt darüber zu sprechen.

Wenn man größere Mengen davon schluckt, können Fluoride gesundheitsschädlich sein. Gerade bei Kinder können Kreideflecken die Folge sein. Deshalb sollte Kinder-Zahnpasta, je nach Alter, einen maximalen Fluorid-Gehalt von 500-1000 ppm haben.

4. Antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe

Diese Stoffe hemmen das Bakterienwachstum und beugen so Zahnfleischentzündungen und Parodontitis sowie Karies vor. Antibakteriell wirken unter anderem folgende Inhaltsstoffe von Zahnpasta:

  • Chlorhexidin (Chlorhexidine Digluconate, CHX)
  • Zink-Verbindungen wie Zinklaktat, Zinkchlorid (Zinc Lactate, Zinc Chloride)
  • Zinnpyrophosphate (Stannous Pyrophosphate)
  • Triclosan (Triclosan, TCS)

Triclosan ist in den letzten Jahren stark in Verruf geraten. Die Substanz, die auch als Desinfektionsmittel zum Einsatz kommt, wirkt möglicherweise krebserregend und kann zur Resistenz-Bildung bei Bakterien beitragen. Sicherer ist es, Triclosan in Zahnpasta zu vermeiden – zumal es ausreichend unbedenkliche Alternativen gibt.

5. Desensibilisierend wirkende Stoffe

Diese Substanzen findet man häufig in Zahncremes für schmerzempfindliche Zähne (Sensitive-Zahncremes). Sie sollen die Beschwerden lindern, indem sie die Dentin-Oberfläche versiegeln oder die Reiz-Weiterleitung unterbinden. Häufig verwendet man:

  • Kaliumnitrat (Potassium Nitrate)
  • Zink-Karbonat-Hydroxylapatit (Hydroxylapatit)
  • Strontium-Salze (Strontium Chloride, Strontium Acetate)

6. Konservierungsstoffe

Konservierungsstoffe machen die Zahnpasta haltbar und schützen vor Qualitätsverlust. Den wo Feuchtigkeit ist wachsen auf Dauer auch Bakterien, auch in einer Zahnpasta. Man erkennt sie an Bezeichnungen wie:

  • Sorbinsäure (Sorbic Acid)
  • Benzylalkohol (Benzyl Alcohol)
  • Parabene wie Methylparaben, Propylparaben (Sodium Methylparaben, Propylparaben)

Parabene gelten als problematisch, denn sie können eine hormonartige Wirkung auf den Körper entfalten. Weil die Verbraucher in den letzten Jahren für dieses Thema sensibilisiert wurden, haben viele Hersteller ihre Rezepturen inzwischen umgestellt. Als unbedenklich gelten etwa Sorbinsäure oder Benzylalkohol.

7. Feuchthaltemittel

Feuchthaltemittel verhindern, dass die Zahnpasta austrocknet, selbst wenn sie einmal offen liegen bleibt. Auf unsere Gesundheit haben sie in der Regel keinen Einfluss. Am häufigsten verwendet man:

  • Glycerin (Glycerine)
  • Sorbitol (Sorbitole)

8. Binde- und Verdickungsmittel

Diese Stoffe sind für die pasten- oder gelartige Konsistenz verantwortlich und verhindern, dass sich im Inneren der Tube Wasser absetzt. Zu dieser Gruppe zählen:

  • Xanthan (Xanthan Gum)
  • Carrageen (Carrageenan)
  • Polyethlyenglykole (PEG, z.B. PEG-6)

Als problematisch gelten die Polyethylenglykole (PEG), weil sie Haut und Schleimhäute durchlässiger machen. Das kann bei Kosmetika einerseits erwünscht sein, um bestimmte Wirkstoffe einzuschleusen. Doch auch schädliche Stoffe können so besser aufgenommen werden. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte PEG daher besser vermeiden.

9. Geschmacks- und Aromastoffe

Viele Inhaltsstoffe von Zahnpasta schmecken oder riechen nicht besonders gut. Deshalb wird Zahnpasta oft eine Reihe von Geschmacks- und Aromastoffen zugesetzt, wie etwa:

  • Süßstoffe (z.B. Sorbit, Saccharin, Xylit)
  • Öle und ätherische Öle wie Pfefferminz-Öl (Mentha Viridis Leaf Oil), Menthol oder Eukalyptus-Öl (Eucalyptol)

Der Zuckeraustauschstoff Xylit wirkt zusätzlich antibakteriell und ist daher vorteilhaft. Ätherische Öle werden vor allem in Naturkosmetika gerne eingesetzt. Ätherische Öle können zusätzlich einen medizinischen Nutzen haben, da viele eine entzündungshemmende Wirkung haben.