Aphten im Mund: Ursachen, Symptome & effektive Behandlung

Aphten – kleine, aber äußerst schmerzhafte Entzündungen im Mund – betreffen viele Menschen regelmäßig. Wer einmal eine solche Stelle hatte, weiß: Ein winziger weißlicher Punkt kann das Essen, Sprechen und Trinken erheblich erschweren. In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du alles Wichtige rund um das Thema Aphten – von den Ursachen über die Behandlung bis zur Vorbeugung. Ideal für alle, die häufig unter Mundgeschwüren leiden und nach schneller Hilfe bei Aphten suchen.


Was sind Aphten?

Aphten (medizinisch: Aphthae) sind kleine, schmerzhafte Schleimhautläsionen, die im Bereich der Mundhöhle auftreten. Sie gehören zu den häufigsten entzündlichen Erkrankungen der Mundschleimhaut. In der Regel sind sie:

  • rund oder oval,
  • 2–10 mm groß,
  • von einem weiß-gelblichen Belag bedeckt,
  • von einem entzündlich geröteten Rand umgeben.

Wo entstehen Aphten?

Typische Stellen sind:

  • Innenseite der Lippen und Wangen
  • Zunge (vor allem seitlich oder an der Spitze)
  • Zahnfleisch
  • Gaumen
  • Mundboden

Aphten Symptome: Wie erkennt man sie?

Die typischen Symptome einer Aphthe umfassen:

  • Brennendes oder stechendes Gefühl vor Auftreten
  • Sichtbare weiße oder gelbliche Stelle mit rotem Rand
  • Schmerzen beim Essen, Trinken oder Sprechen
  • Selten: geschwollene Lymphknoten, allgemeines Unwohlsein

Achtung: Aphten sind nicht ansteckend! Sie sind nicht mit Herpesbläschen zu verwechseln, die durch das Herpes-simplex-Virus verursacht werden.


Ursachen: Warum entstehen Aphten?

Die genaue Ursache für Aphten ist nicht abschließend geklärt. Man vermutet eine virale Infektion, ähnlich einem Herpes simplex. Sie gelten jedoch als multifaktoriell bedingt. Häufig spielen folgende Faktoren eine Rolle:

1. Mechanische Reize

  • Verletzungen durch Zahnbürsten, Zahnspangen oder Zahnprothesen
  • Bissverletzungen im Schlaf oder beim Kauen

2. Stress und psychische Belastung

  • Emotionaler Stress gilt als häufig genannter Auslöser

3. Nahrungsmittelunverträglichkeiten

  • Häufig genannte Trigger: Zitrusfrüchte, Tomaten, Nüsse, Schokolade, scharf gewürzte Speisen

4. Nährstoffmangel

  • Mangel an Vitamin B12, Eisen, Folsäure oder Zink

5. Hormonelle Schwankungen

  • Beispielsweise während des Menstruationszyklus

6. Genetische Veranlagung

  • Familiäre Häufung von Aphten ist häufig zu beobachten

7. Reizstoffe in Zahnpasta

  • Vor allem Natriumlaurylsulfat (SLS) kann die Schleimhaut reizen

Aphten behandeln: Es brennt und was jetzt?

Um die Mundschleimhaut nicht weiter zu reizen, steht der Verzicht im Vordergrund: Günstig sind weiche, lauwarme Speisen wie Pudding oder Kartoffelpüree. Auch Eis tut gut — schon die Kälte wirkt schmerzlindernd. Vermeiden solltest du scharfe, saure und stark gewürzte Speisen sowie kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol.

Um ein sauberes Wundmilieu zu schaffen, solltest du nach dem Essen den Mund auszuspülen. Gut geeignet ist ein kalter Salbeitee aus frischen Salbeiblättern oder eine Mundspüllösung aus der Apotheke (z.B. Tantum verde ®)

Hausmittel gegen Aphten

Viele Menschen schwören auf natürliche Hausmittel zur Behandlung von Aphten. Diese können helfen, die Entzündung zu lindern und die Heilung zu beschleunigen.

  • Salbeitee oder Kamillentee: antiseptisch und entzündungshemmend
  • Honig: antibakteriell, fördert Wundheilung
  • Backpulverpaste: neutralisiert die Säure im Mund (1 TL Backpulver + etwas Wasser)
  • Kokosöl: wirkt entzündungshemmend und pflegt die Schleimhaut

Medizinische Behandlung

In der Apotheke gibt es zahlreiche Produkte zur lokalen Behandlung von Aphten, z. B.:

  • Betäubende Gele oder Sprays mit Lidocain (z.B. Kamistad® Gel oder Infectogingi®, dass auch für Säuglinge geeignet ist) oder Benzocain (Anaesthesin® Pastillen): Betäubende Lokalanästheika werden meist als Gel, gepinselt oder als Salbe direkt auf die Aphte aufgebracht. Vor dem Essen aufgetragen lindern sie die Schmerzen während des Kauens. Wer zusätzlich die Abheilung der Aphthe fördern möchte, kann zu Benzydamin greifen. Dieser Indazol-Abkömmling hat sowohl betäubende als auch entzündungshemmende Effekte. Es gibt ihn als Spray zur punktgenauen Applikation, als Lösung zur Herstellung einer Mundspülung und als Lutschtabletten. Difflam® Spray und Tantum Verde® Spray dürfen auch im Kindesalter angewendet werden.
  • Mundspülungen mit Chlorhexidin oder Salbei oder Kamillenblüte (z.B. Kamillosan®).
  • Adstringenzien Sie hemmen die Entzündung und Sekretion und tragen dadurch zur schnellen Wundheilung bei. Man verwendet sie als Mundspülung oder trägt sie mit dem Pinsel auf die Läsionen auf. Manche schmecken unangenehm, andere färben Textilien. Es empfiehlt deshalb, vor der Anwendung den Beipackzettel zu lesen. Die Präparate beinhalten zum Beispiel Aluminiumchlorid, Myrrhen-Extrakte, Rhabarberwurzel-Extrakte, Ratanhiawurzel-Extrakte und Pfefferminzöl. Beispiele sind Gargarisma zum Gurgeln, Mallebrin® Konzentrat zum Gurgeln, Echtrosept® Mundspülung, Pyralvex® Lösung oder Salviathymol®N Madaus. Für Schwangere, Stillende und Kinder unter 12 Jahren werden Adstringenzien nicht empfohlen.
  • Aphtenpflaster oder schützende Filme: wirken wie ein „Schutzschild“
  • Kortisonhaltige Salben bei schweren oder wiederkehrenden Aphten (nur nach ärztlicher Verordnung)

Aphten vorbeugen: So kannst du ihnen entgegenwirken

Wenn du häufiger unter Aphten leidest, lohnt es sich, präventiv aktiv zu werden:

  • Verwende SLS-freie Zahnpasta
  • Achte auf ausgewogene Ernährung – vor allem mit genügend B-Vitaminen, Eisen und Zink
  • Reduziere Stress durch Sport, Meditation oder Achtsamkeitstraining
  • Pflege deine Mundhygiene, aber vermeide zu harte Bürsten
  • Führe ein Ernährungstagebuch, um mögliche Auslöser zu identifizieren

Wann solltest du zum Arzt?

Ein Arztbesuch ist sinnvoll, wenn:

  • die Aphthen länger als 2 Wochen bestehen
  • du immer wieder neue Aphten bekommst
  • die Schmerzen sehr stark sind
  • du gleichzeitig Fieber, Abgeschlagenheit oder Lymphknotenschwellungen hast
  • Verdacht auf Vitaminmangel oder eine zugrunde liegende Erkrankung besteht (z. B. Morbus Behçet, Zöliakie, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen)

Häufige Fragen (FAQ) zu Aphten

Sind Aphten ansteckend?
Nein, Aphten sind nicht ansteckend und entstehen nicht durch Viren oder Bakterien.

Wie lange dauert eine Aphte?
In der Regel heilen Sie innerhalb von 7–14 Tagen ohne Narbenbildung ab.

Welche Zahnpasta bei Aphten?
Empfohlen wird eine Zahnpasta ohne Natriumlaurylsulfat (z. B. Sensodyne, Elmex Sensitive Professional ohne SLS).

Hilft Zink gegen Aphten?
Zink spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem und bei der Wundheilung – ein Mangel kann Aphten begünstigen.


Fazit: klein, aber unangenehm

Aphten sind kleine Wunden mit großer Wirkung. Die gute Nachricht: Meist sind sie harmlos und verschwinden von selbst. Mit der richtigen Pflege, einer angepassten Ernährung und etwas Geduld lassen sich die Beschwerden lindern – und künftige Ausbrüche möglicherweise vermeiden. Wer regelmäßig betroffen ist, sollte seine Gewohnheiten und möglichen Auslöser genauer unter die Lupe nehmen – und bei Bedarf ärztlichen Rat einholen.


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