Schnarchen/Schlafapnoe: Wenn die Nacht keine Erholung bringt!

Das obstruktive Schlafapnoe Syndrom ist eine weit verbreitete Schlafstörung, die oft unbemerkt bleibt, aber schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Von den Betroffenen wird sie oft als einfach Schnarchen abgetan, doch die Realität ist viel komplexer. Sie ist von der zentralen Schlafapnoe zu unterscheiden, bei der die Atemregulation im zentralen Nervensystem gestört ist.

Was ist obstruktive Schlafapnoe?

Bei Schlafapnoe handelt es sich um eine Erkrankung, bei der der Betroffene während des Schlafs wiederholt Atempausen erlebt. Diese Pausen können von einigen Sekunden bis zu einer Minute oder länger dauern und treten häufig aufgrund von Blockaden oder Verengungen der Atemwege auf. Hierbei kann es von verengten Atemwegen (obstruktive Hypopnoe) bis zum kompletten Verschluss der Atemwege (obstruktive Apnoe) kommen. Diese Unterbrechungen führen dazu, dass der Schlaf gestört wird und der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dadurch kommt es zu einer erhöhten Herz-Kreislaufbelastung, was eine Herz-Kreislauferkrankung zur Folge haben kann.

Symptome und Auswirkungen

Die Symptome von Schlafapnoe können variieren, aber häufige Anzeichen sind lautes Schnarchen, häufiges nächtliches Aufwachen, morgendliche Kopfschmerzen, übermäßige Tagesmüdigkeit und Konzentrationsprobleme. Langfristig kann unbehandelte Schlafapnoe zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, darunter Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfall, Diabetes und sogar Depressionen.

Diagnose und Behandlung der Schlafapnoe

Protrusionsschiene Somnodent Flex ©SomnoMed

Die Diagnose von Schlafapnoe erfordert in der Regel eine Übernachtungsuntersuchung in einem Schlaflabor, in dem die Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung und andere Schlafmuster überwacht werden. Es gibt eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten für Schlafapnoe, darunter die Verwendung von CPAP-Masken (Continuous Positive Airway Pressure), die während des Schlafs kontinuierlich Luft in die Atemwege pumpen, um sie offen zu halten.

Die Behandlung mit individuell an den Patienten angepassten Unterkieferprotrusionsschienen (umgangssprachlich auch Schnarcherschiene) hat sich als wirksam erwiesen.

Lifestyle-Änderungen wie Gewichtsabnahme und die Vermeidung von Alkohol und Schlafmitteln vor dem Schlafengehen bringen ebenfalls eine Linderung.

Prävention und Bewusstsein

Um Schlafapnoe zu verhindern oder zu behandeln, ist es wichtig, sich der Risikofaktoren bewusst zu sein. Übergewicht, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und eine familiäre Vorgeschichte von Schlafapnoe erhöhen das Risiko, an dieser Störung zu erkranken. Durch eine gesunde Lebensweise, regelmäßige ärztliche Untersuchungen und die Aufmerksamkeit auf Warnsignale wie Schnarchen können Betroffene rechtzeitig intervenieren und schwerwiegende Folgen verhindern.

Schlafapnoe mag auf den ersten Blick wie eine harmlose Schlafstörung erscheinen, aber ihre Auswirkungen können ernsthaft sein. Indem wir uns ihrer Symptome bewusst sind und rechtzeitig handeln, können wir unseren Schlaf verbessern und unsere Gesundheit langfristig schützen.

Schlafapnoe bei Kindern

Schlafbezogene Atemstörung bei Kindern gelten bereits bei einem Atempausenwert (AHI) von 1/h als krankhaft. Aufgrund des geringen Lungenvolumen fällt die Auerstoffsättigung schneller ab.

Bei Säuglingen ist vor allem die zentrale Atemregulationsstörung, bei Neugeborenen sind Infekte und Herzfehler begünstigend für Atempausen.

Bei Klein- und Schulkindern sind vergrößerte Rachen- und Gaumenmandeln, Gesichtsfehlbildungen, Zahnfehlstellungen sowie ein unterentwickelter Unterkiefer begünstigend für Atempausen.

Im Jugendalter kann Übergewicht die Atmung verändern.

Die Leitsymptome sind eine Mundatmung, Schnarchen, eine geräuschvolle Atmung, nächtliches Schwitzen sowie Konzentrations- und Lernschwierigkeiten. Im Gegensatz zu Erwachsenen sind Kinder nicht tagschläfrig, sondern fallen durch aggressives und hyperaktives Verhalten auf.

Dies kann zur Fehldiagnose ADHS führen.

Die Therapie richtet sich nach der zu Grunde liegenden Problematik.

Es können operative Verfahren ( bei vergrößerten Rachen- und Gaumenmandeln) sowie Kieferorthopädische Maßnahmen ( bei >Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers) notwendig sein. Auf Logopädie und myofunktionelle Therapie können in Betracht gezogen werden.

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