Karies (Zahnfäule)

Die Karies (von lat. caries: „Morschheit, Fäulnis“) ist die häufigste Zahnerkrankung, die zu einer Entkalkung der Zahnhartsubstanz führt. Bei Erwachsenen im Alter von 35-45 Jahren sind durchschnittlich 11,2 Zähne von dieser Infektionskrankheit betroffen. Wie entsteht Karies? Wie kann man Karies verhindern?

Wie entsteht Karies ?

Die ist eine Erkrankung des Zahnes, bei der sich die harten Gewebe des Zahnes ( Zahnschmelz und Zahnbein) aufweichen und zersetzen. Ursache hierfür sind Bakterien (überwiegend Streptococcus mutans) im Zahnbelag (Plaque), die den in der Nahrung enthaltenen Zucker in Milchsäure umwandeln. Dadurch sinkt der PH-Wert und die Zahnsubstanz beginnt sich aufzulösen. Dies kann zu Löchern, Schmerzen, Infektionen und schlussendlich zum Verlust des betroffenen Zahnes führen.

Die Karies gliedert sich in mehrere Stufen:

Initiale Karies Schmelzkaries Dentinkaries Karies bis zur Pulpa apikale Entzündung

Initialkaries

Dort wo die bakteriellen Beläge (Plaque) sich am Zahn anhaften beginnen die karies-aktiven Bakterien einfache Zucker aus der Nahrung in Milchsäure umzuwandeln. Es bilden sich weißliche Entkalkungen an der Zahnoberfläche (white spots). Zahnschmelz besteht aus dichtgepackten Kristallen, die durch die Säureauswirkung an Volumen verlieren. Hierdurch wird die Oberfläche, ähnlich wie zerkratztes Glas, milchig und poröser.

Schmelzkaries

Bleibt die Säureeinwirkung bestehen, dann kann sich der bakterielle Eingriff entlang der Kristalle in die Tiefe des Zahnschmelzes fortsetzen. Die Oberfläche bleibt hierbei häufig noch intakt, weshalb noch wenige bis keine Bakterien in den Zahn selbst eindringen können. Bis zu diesem Stadium können ausreichende häusliche Hygiene und eine verbesserte Ernährung das Fortschreiten noch aufhalten und in manchen Fällen sogar eine Verbesserung erzielen.

Dentinkaries

Hier ist die Karies schon in die innere Zahnhartsubstanz vorgedrungen. Die Oberfläche ist aufgrund der Aufweichung oft schon defekt und erste Bakterien dringen in den Zahn ein. Da das Zahnbein (Dentin) auch Proteine enthält können die Bakterien selbst bei ausbleiben von Zucker als Nahrung überleben. Ein voranschreiten der Karies ist hier nur noch über einen Eingriff beim Zahnarzt zu verhindern.

Karies bis zur Pulpa

Mit der Vergrößerung des Defektes finden die Bakterien auch langsam ihren Weg zum Zahnnerv (Pulpa). Dieses in der Mitte des Zahnes gelegene Geflecht aus Nerven, Blutgefäßen und Bindegewebe reagiert empfindlich auf bakterielle Angriffe. Hier treten meist zum ersten Mal überhaupt Schmerzen auf. Wird die Menge an Bakterien, die es in den Nerv geschafft haben zu groß ist eine Wurzelbehandlung zur Entfernung der Infektion notwendig.

Fortgeschrittene Karies mit apikalen Entzündungen

Die letzte Stufe geht mit einem großen Verlust von Zahnhartsubstanz einher. Oftmals verschwinden die Schmerzen plötzlich wieder. Dies liegt daran, dass das komplette Nerv-Gefäß-Bündel abstirbt und somit auch keine Nervschmerzen im Zahn mehr entstehen können.

Auch hier ist ohne eine Wurzelbehandlung zur Entfernung des erkrankten Gewebes sowie der Bakterien kein Zahnerhalt mehr möglich, da die Infektion sonst über die Wurzelkanäle in den Knochen eindringen kann.

Ist der Verlust der Substanz zu groß oder die Infektion zu weit fortgeschritten, dann kann im schlimmsten Fall eine Entfernung des Zahnes notwendig sind.

Wie schnell muss Karies behandelt werden?

Da der Körper kaum in der Lage ist Zahnhartsubstanz neu zu bilden ist hier das Motto: Je früher, desto besser. In den Anfangsstadien, wenn die Oberfläche noch unbeschädigt ist, können sich durch die im Speichel befindliche Mineralien kleinere Defekt wieder schließen. Ist die Oberfläche aber erst einmal eingebrochen hilft nur noch eine Behandlung beim Zahnarzt.

Welche Symptome gibt es bei Karies?

Da die äußere Hülle des Zahnes nur aus Mineralien besteht und es hier keinerlei Nerven gibt, ist die Karies oft lange Zeit schmerzfrei. Das Zahnbein (Dentin) bildet in Folge einer kariösen Stelle oft auch eine sklerosierte Zone, was auch tiefere Stellen oft sehr schmerzarm werden lässt. Diese Schmerzfreiheit sorgt dafür, das kariöse Stellen oftmals sehr spät entdeckt werden und Schmerzen erst bei tiefen Löchern auftreten.

Was wird gemacht, wenn man Karies hat?

Auch hier hängt dies von der tiefe des Defektes ab.

Oberflächliche Stellen können manchmal unbehandelt bleiben. Durch sorgfältige Mundhygiene sollten die bakteriellen Beläge sorgfältig entfernt werden und durch eine richtige Ernährung die Remineralisation gefördert werden. Die Mineralien im Speichel haben so Zeit, die Oberfläche wieder zu stärken und einen mögliches Fortschreiten zu verhindern

Tiefere Stellen, die bereits zu einem Einbruch der Oberfläche geführt haben, sollten dringend von einem Zahnarzt versorgt werden. Nur so ist sichergestellt, dass sich in den entstandenen Hohlräumen keine Bakterien dauerhaft ansiedeln und zu einem schleichenden Fortschreiten des Lochs führt.

Sehr große Defekte können weitere Behandlungen wie eine Wurzelbehandlung oder eine Überkronung des Zahnes notwendig machen.