Bedenkliche Inhaltsstoffe in der Zahnpasta

Bedenkliche Inhaltsstoffe, Zahnpastatube durchgestrichen

Liest man die Inhaltsstoffe einer Zahnpasta stößt man auf Begriffe wie Parabene, Triclosan oder Natriumlaurlysulfat. Alles Inhaltsstoffe, die dafür sorgen, dass eine Zahnpasta so aussieht, schmeckt und putzt, wie wir es erwarten, ohne uns groß Gedanke über die potentiellen Risiken der einzelnen Inhaltsstoffe zu machen. Hier eine (nicht vollständige) Übersicht über bedenkliche Inhaltsstoffe in unserer Zahnpasta.

Einen genauen Überblick über sämtliche Inhaltsstoffe von Zahnpaste finden Sie hier.

Wie genau schädigen diese Inhaltsstoffe?

Zahnpaste wird ja „nur zum Putzen verwendet und danach ausgespuckt“. Wie soll hier eine Schädigung möglich sein?

Die Mechanismen, wie Inhaltstoffe schädlich wirken können sind:

  1. Veränderung der Mundflora, also der Zusammensetzung unserer im Mund befindlichen Bakterien.
  2. Resorption über die Mundschleimhaut und Eintritt in den Körper.
  3. Direkte Beeinflussung von Zahnfleisch und Zähnen.

Woher weiß ich, was genau drin steckt?

Inhaltsstoffe in Zahnpasta müssen EU weit gleich gekennzeichnet werden. Da Zahnpasta zu den Kosmetika gehört geschieht dies über die INCI-Codes (International Nomenclature Cosmetic Ingridients). Hinter den englische und teilweise Lateinischen Begriffen verbergen sich die einzelnen Inhaltsstoffe.

Viele Inhaltsstoffe sind hierbei nicht zwingend notwendig, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen, mache bergen sogar ein potentielles Risiko für Folgeschäden.

Abrasive Stoffe/ Schleifkörper

Diese sind dafür gedacht, dass der Zahn auf rein mechanische Weise sauber wird. Der Abrieb durch die Schleifkörper entfernt Beläge und bakterielle Filme von der Oberfläche.

Putzkörper wie Titandioxid und Aluminiumoxid haben hierbei aber einen hohen Abrieb und können auch gesunde Zahnsubstanz angreifen und entfernen. Hierdurch entstehen Überempfindlichkeiten an den Zähnen und rauere Oberflächen, die sich leichter wieder Verfärben.

Der Abrieb einer Zahnpaste wird in RDA gemessen und sollte nie höher als 100 liegen.

Besser sind mildere Putzkörper aus Kieselsäure (Hydrated Silica) oder Kreide (Calciumcarbonate).

Mikroplastik

Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) wurden in der kosmetischen Industrie gerne als Partikel verwendet, egal ob in Zahnpastas oder in Duschgels, deren Einsatz als Schleifpartikel ist seit Oktober 2023 aber verboten.

Natrium-Lauryl-Sulfat

Schaumbildner, wie Natrium-Lauryl-Sulfat sind nicht zwingend in Zahncremes notwendig, tragen aber zum „Gefühl“ bei, das viele beim Zähneputzen erwarten.

Gerade Natrium-Lauryl-Sulfate kann starke austrocknend wirken und auch zu Hautirritationen führen. Im Mund kann es zu Ulzerationen führen.

Auch Alternativen wie Kokosbetain sind zwar milder, die zu Grunde liegende Eigenschaft zu entfetten kann aber auch hier die Schleimhäute beim empfindlichen Personen reizen.

Antibakterielle Substanzen

Was generell als gute Idee gedacht ist, nämlich Bakterien im Mund zu reduzieren, kann auch Probleme verursachen. Unser Mund enthält nicht nur schädliche Bakterien sondern auch viele Probioten.

Eine Dauerhafte Anwendung von starken Antibakteriellen Substanzen sind deshalb nicht zu empfehlen

Zu dieser Stoffgruppe zählen

Triclosan (steht im Verdacht Bakterienresistenzen zu fördern)

Chlorhexamed (als Antiseptikum okay, Nebenwirkungen wie Verfärbungen und Geschmacksstörung möglich)

Zink-Verbindungen (Verfärbungen möglich)

Bei den Wirkstoffen gilt. Den Einsatz auf das nötigsten Maß beschränken und mit milden Wirkstoffen beginnen.

Paraben

Parabene sind der Struktur des weiblichen Sexualhormons Östrogen sehr ähnlich. Sie können über die Haut aufgenommen (dermal absorbiert) werden. Daher wird befürchtet, dass sie den Hormonhaushalt von Menschen durcheinanderbringen können. Weil die Verbraucher in den letzten Jahren für dieses Thema sensibilisiert wurden, haben viele Hersteller ihre Rezepturen inzwischen umgestellt. Als unbedenklich gelten etwa Sorbinsäure oder Benzylalkohol. Vor allem in Asien wird es aufgrund seiner antimikrobiellen Wirkung, Geschmacksneutralität und der nicht vorhandenen Toxizität für Säugetiere zur Konservierung von Lebensmitteln eingesetzt.

Polyethylenglykol (PEG)

PEG klingt gefährlich und ist zumindest fragwürdig. PEG ist ein Emulgator und macht die Haut und Schleimhäute durchlässiger. Dadurch können natürlich auch schädliche Stoffe besser aufgenommen werden. Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, solltest du besser auf PEG verzichten.

Propylenglykol

Proyplenglykol ist ein Feuchthaltemittel, das in Zahcremes verwendet wird, um die Austrocknung zu verhindern.

Eine Hautreizung und eine mögliche Kontaktallergie sind hier bekannt.

Süßstoffe (Zuckerersatzstoffe)

Der einzige Grund, dies Zahnpasta beizumischen ist es, den Geschmack süßer und damit „angenehmer“ zumachen.

Am häufigsten wird hierfür in Zahncremes Saccharin verwendet.

Abgesehen davon, dass eine zu süßer Geschmack gerade die Kinder dazu verleiten kann, die Zahnpasta zu schlucken, statt auszuspucken ( Was im Hinblick auf den Fluoridgehalt problematisch sein könnte) verändert der Süßstoff oft auch unser orales und auch das Mikrobiom im Darm.

Mehrere Studien deuten ebenfalls darauf hin, dass sich durch Süßstoffe auch ein erhöhtes Diabetes-Risiko möglich ist.

Grundsätzlich sind Zuckeraustauschstoffe hingegen sogar als nützlich anzusehen. Gerade Xylit und Erythrit scheinen eine karies-hemmende Wirkung zu haben.

Fazit

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